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Laudatio für Prof. Dr.-Ing. Gärtner
 
(Die Laudatio anlässlich der am 9.10.2009 erfolgten Verleihung der Beuth-Ehrenmedaille an Herrn Prof. Gärtner wurde im Organ der DMG veröffentlicht in dem Aufsatz
 
  Güldenpenning, Axel:
Jahrestagung 2009 der DMG in Erfurt
ZEVrail Glasers Annalen 134 (2010) Nr. 1/2, S. 4/14, insbes. S. 12/13.
 
Die nachfolgende Wiedergabe erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Georg Siemens Verlag GmbH & Co. KG, Berlin.)
 
Inhalt der Rede von Herrn Dr.-Ing. Dieter Klumpp, Mitglied des Gesamtvorstandes der DMG, auf der DMG-Jahrestagung in Erfurt am 9. Okt. 2009 anlässlich der Verleihung der Beuth-Ehrenmedaille
 

 
Die Laudatio für Herrn Professor Ekkehard Gärtner wurde vom ehemaligen Ersten Vorsitzenden der DMG, Herrn Dr. Klumpp, vorgetragen. Dr. Klumpp wies darauf hin, dass mit Herrn Gärtner ein begnadeter Ingenieur geehrt werde, der praktisch von der Wiege an mit der Bahntechnik vertraut wurde. Sein Großvater, der einst in Breslau bei Linke Hofmann Busch beschäftigt war, hat ihm wohl die Gene vererbt.
 
So war es klar, dass er nach der Schule in dem berühmten Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RAW) Leipzig-Engelsdorf ein praktisches Jahr absolvierte, bevor er das Studium an der Verkehrshochschule Friedrich List in Dresden begann. Der Diplom-Ingenieur für Verkehrstechnik mit Vertiefung Schienenfahrzeug-Konstruktion arbeitete anschließend beim Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg. Als der Lokomotivbau in Babelsberg aus Restrukturierungsgründen keine großen Diesellokomotiven mehr fertigen durfte, konnte die Hochschule in Dresden einem hoch qualifizierten Ingenieur die Promotion gewähren. Sein Abschluss als Dr.-Ing. mit "summa cum laude" war aber gleichzeitig so etwas wie eine Verpflichtung, eine fulminante Karriere im Lokomotivbau fortzusetzen: Im Kombinat Volkseigener Betrieb Elektrotechnische Werke Hans Beimler, bekannt als LEW Hennigsdorf. Er gilt dort als Vater vieler Lokomotiv-Baureihen. Die berühmtesten sind die Monsterlokomotiven EL 20 und EL 22, welche als Gespanne sehr schwere Erzzüge auch in Sibirien zogen. Sie sind qualitativ hochwertige und in der sibirischen Kälte unverwüstliche Zugpferde. Auch die neueren Lokomotiven tragen seine Handschrift.
 
Die Bahnexperten wissen, nach der Wende wurde aus LEW zunächst AEG, dann Adtranz und schließlich Bombardier. In diesem Zeitraum wurde Herr Dr. Gärtner an der TU Berlin zum Professor ernannt. Seine Vorlesung im Fachgebiet „Entwurf und Konstruktion spurgeführter Fahrzeuge” hat viele Studenten begeistert, welche heute in unserer Branche tätig sind. Neben seinem Beruf in der Industrie und den Vorlesungen verdanken wir seinem Einsatz viele DIN-Normen, entstanden im Fachnormenausschuss Schienenfahrzeuge (FSF), über 50 Veröffentlichungen und einen enormen Wissenstransfer in vielen Seminaren und Vorträgen. Seit Jahren leitet Prof. Gärtner bei der DMG mit großem Erfolg den von Herrn Molle in verdienstvoller Weise realisierten Ausschuss „Fortbildung” und hat damit zum einen ein hervorragendes Netzwerk unter Bahningenieuren geschaffen, Neulingen aus fachfremden Gebieten die bahnspezifischen Grundlagen vermittelt, und zum anderen der DMG ein mächtiges Standbein gegeben. Die Deutsche Maschinentechnische Gesellschaft (DMG) - Forum für Innovative Bahnsysteme verleiht Herrn Professor Dr. Gärtner in Würdigung und in dankbarer Anerkennung seiner großen Verdienste für die Bahntechnik die Beuth-Ehrenmedaille.
 
 
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