Die DMG wurde 1881
in Berlin zunächst als Verein Deutscher Maschinen-Ingenieure
mit dem Zweck gegründet, die Interessen des gesamten Maschinenbaufachs in
technischer und wirtschaftlicher Beziehung zu fördern, und zwar durch
Vorträge, Veröffentlichungen, Besichtigungen und Ausschreiben von
Preisaufgaben. Vorangegangen war der Gründung ein Aufruf von 4 Professoren der
Technischen Hochschule Berlin, 13 höheren Eisenbahnbeamten und 20 Industriellen
(in der Mehrzahl aus dem Lokomotiv- und Waggonbau), den in Industrie und Verwaltung
insbesondere in der Schienenfahrzeugindustrie und bei den damaligen Staatsbahnen
tätigen Maschinenbauingenieuren die ihren Aufgaben entsprechende Geltung zu
verschaffen und mehr für deren Fortbildung und den Erfahrungsaustausch dieses
Personenkreises zu tun.
Schon bald nach der Gründung entwickelte sich eine rege Vereinstätigkeit
mit bis zu acht Mitgliederversammlungen im Jahr, in denen immer ein Vortrag mit
anschließender Diskussion gehalten wurde. Als Vereinsorgan erkor man die
schon 1877 ins Leben gerufenen „Annalen für Gewerbe und Bauwesen”.
Zu den Aufgaben des Vereins gehörte auch die Regelung der Ausbildung des
Ingenieurnachwuchses in Theorie und Praxis, und von Anfang an sah man im Ausschreiben
von Preisaufgaben eine Förderung der gemeinsamen Interessen des gesamten
Maschinenbaufaches. Im Jahre 1884 wurde hierzu eine Kommission gegründet, der
man die Stellung von Preisaufgaben und das Preisrichteramt übertrug. Die
regelmäßig gestellten Aufgaben nannte man zu Ehren von Christian Peter
Wilhelm Beuth (1781 - 1853), des Schöpfers des Königlichen Gewerbeinstituts
und des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen,
„Beuth-Aufgaben” und den hierfür ausgesetzten Preis
„Beuth-Preis”, dessen Tradition von der DMG bis heute fortgeführt
wird.
Zahlreiche
Mitglieder aus der Gründerzeit des Vereins tragen Namen, die im deutschen
Maschinenbau und in der Bahntechnik Begriffe geworden sind, so zum Beispiel Roman Abt
(1850 - 1933), Hermann Blohm (1848 - 1930), Ernst von Borsig (1869 - 1933), Hans
Culemeyer (1883 - 1951), Rudolf Diesel (1858 - 1913), Paul Freiherr von
Eltz-Rübenach (1875 - 1943), Oskar Henschel (1837 - 1894), Wilhelm Jakobs (1858 -
1942), Friedrich Alfred Krupp (1854 - 1902), Julius Pintsch (1815 - 1884), Karl
Scharfenberg (1874 - 1938), Carl Schenck (1835 - 1910), Ferdinand Schichau (1814 -
1896), Sigmund Schuckert (1846 - 1895), Louis Schwartzkopff (1825 - 1892), Carl
Friedrich von Siemens (1872 - 1941) und Georg Talbot (1864 - 1948).
Nach dem 1. Weltkrieg gab es für den Verein zahlreiche Veränderungen,
die auch zur Umbenennung in „Deutsche Maschinentechnische Gesellschaft”
führten. Wirtschaftskrise und Geldentwertung bereiteten den für die
Geschäftsziele der DMG Verantwortlichen in den 20er Jahren große Sorgen,
und auch die politischen Verhältnisse in den 30er Jahren bis zum
2. Weltkrieg waren für die DMG eine schwere Zeit, weil sie sich nicht
für einen Anschluss an die vom Staat eingesetzten Dachorganisationen
entschließen wollte.
1945 wurde die
DMG wie alle anderen auch nicht politischen Vereine durch
Kontrollratsgesetz der Besatzungsmächte aufgelöst, 1949 jedoch wieder
zugelassen. Danach beschränkten sich ihre Aktivitäten zunächst auf
Berlin. Im Jahre 1958 wurde wieder ein ordnungsgemäßer Vorstand
gewählt und 1959 im Auftrage der DMG vom Ifo-Institut die Denkschrift
„Elektrifiziert die Deutsche Bundesbahn - Eine volkswirtschaftliche Aufgabe von
großer Dringlichkeit” herausgegeben. Noch im gleichen Jahr veranstaltete
die DMG in Berlin aber auch eine Tagung zur Diesel-Zugförderung, der bis heute
zahlreiche Fachtagungen mit vielfältigen interessanten Themen aus der
Bahntechnik gefolgt sind.
Im Jahre 1969 und dann noch einmal
1988 änderte die DMG ihre Satzung dahin gehend, dass eine akademische
Ingenieurausbildung nicht mehr Voraussetzung für die Erwerbung der
Mitgliedschaft ist und nun auch derjenige DMG-Mitglied werden kann, der auf dem
Gebiet der Maschinen- und Elektrotechnik tätig oder in der Lage ist, die Ziele
der DMG zu unterstützen. Firmen und Verbände werden als korporative
Mitglieder geführt. Auch die Ziele und Aufgaben der DMG haben sich im Laufe
ihrer Geschichte verändert: Es stehen nicht mehr allein die Weiterentwicklung
und der Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Maschinen- und Elektrotechnik der
Bahn im Vordergrund, sondern die DMG setzt sich heute insbesondere für
- eine ökonomisch und ökologisch angemessene Stellung des
Schienenverkehrs in einem volkswirtschaftlich ausgewogenen
Gesamtverkehrskonzept,
- eine gezielte Innovation und Weiterentwicklung der maschinentechnischen
Komponenten des Gesamtsystems Bahn,
- die Förderung der Kooperation zwischen den Schienenverkehrsunternehmen,
der Bahnindustrie sowie der Forschung und Lehre und
- die Aus- und Fortbildung des Führungskräftenachwuchses, insbesondere
hinsichtlich der Vermittlung der Systemaspekte der Bahn,
ein und will diese Ziele durch
- die Erarbeitung von Problemlösungen in Fachausschüssen und deren
Vermittlung auf Fachtagungen und in Fachzeitschriften,
- die Aus- und Weiterbildung von Mitgliedern und Nachwuchskräften der
korporativen Mitglieder in Seminaren und Fachtagungen und
- die Auszeichnung von Nachwuchs-Ingenieuren mit dem Beuth-Innovationspreis
für hervorragende schriftliche Arbeiten im jährlich stattfindenden
Beuth-Wettbewerb
erreichen. Die DMG wird von einem Gesamtvorstand geleitet, der sich aus Erstem
und Zweitem Vorsitzenden, Geschäftsführer, Schatzmeister, Pressereferent
und bis zu zehn Beisitzern zusammensetzt. Er wird in der alle zwei Jahre
stattfindenden DMG-Mitgliederversammlung neu gewählt bzw. bestätigt. Erster
Vorsitzender ist Dr.-Ing. Matthias Krug, Zweiter Vorsitzender Dr.-Ing. Volker Kefer
und Geschäftsführer Dipl.-Ing. Arnold Kallmerten.
Auf Veranlassung beziehungsweise zu Ehren verdienter Erster
Vorsitzender des
Vereins Deutscher Maschinen-Ingenieure sind im Laufe der Jahre die Veitmeyer-,
Wichert- und Müller-Stiftung ins Leben gerufen worden, deren
Kapitalzinserträge für Preise für die erfolgreiche Lösung von
Preisaufgaben sowie einmalige oder laufende Beihilfen an Studierende des
Maschinenbaues oder der Elektrotechnik verwendet wurden. Im Jahre 1972 hat man diese
Stiftungen zu einer unselbständigen Stiftung unter dem Namen
„DMG-Stiftung” zusammengefasst. (Wenn Sie mehr über diese
Stifterpersönlichkeiten wissen wollen, klicken Sie hier: Stifterpersönlichkeiten.)
Im Jahre 1996 verstarb in Berlin Professor
Dipl.-Ing. Gerhard Krienitz, der bis zum Ende des 2. Weltkriegs bei der damaligen
Deutschen Reichsbahn und später als Leiter der Bahntechnik bei der AEG sowie als
Honorarprofessor an der Technischen Universität in Berlin tätig war.
Professor Krienitz hat sich in den Nachkriegsjahren um die Wiederbelebung der DMG
außerordentlich verdient gemacht und war viele Jahre ihr Erster Vorsitzender.
In seinem Testament hat er der DMG vermächtnisweise einen großen Teil
seines Vermögens für die in der DMG-Trägerschaft stehende DMG-Stiftung
zugewendet. Diese großzügige Zuwendung erforderte eine Änderung der
Satzung der DMG-Stiftung, die jetzt „DMG-Krienitz-Stiftung” heißt.
Zweck dieser Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem
Gebiet der Verkehrstechnik, vor allem des spurgebundenen Verkehrs, der insbesondere
durch
- finanzielle Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten durch Vergabe von
Forschungsmitteln an wissenschaftliche Institute und deren am jeweiligen
Projekt beteiligte Mitarbeiter,
- Verleihung von Preisen für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf
dem Gebiet der Verkehrstechnik,
- Vergabe von Stipendien und Studienbeihilfen an Studenten, die herausragende
Leistungen in der Wissenschaft und Forschung der Verkehrstechnik erbracht haben
und
- die Durchführung und Finanzierung von Weiterbildungsveranstaltungen im
Bereich der Wissenschaft und Forschung für die Verkehrstechnik
verwirklicht wird. Die Verwendung des Stiftungsvermögens, das getrennt vom
übrigen Vermögen der DMG zu halten ist, obliegt dem Schatzmeister der DMG.
Ein Stiftungsrat
hat die Aufgabe, die Vermögensverwaltung der Stiftung zu überwachen und
über die Vergabe zu entscheiden.
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