In ZEVrail, dem Organ der DMG, ist ein Kurzbericht über die unten angekündigte
           Veranstaltung erschienen, der hier mit freundlicher Genehmigung der Georg Siemens
           Verlag GmbH & Co. KG wiedergegeben wird [ZEVrail 136 (2012) Nr. 9, S. 367].
             
            Exkursion der DMG-Bezirksgruppen Nordbayern und Südbayern ins Siemens-Werk
           München
            Am 12. Juni 2012 besuchten die DMG-Bezirksgruppen Nordbayern und Südbayern
           das Werk München von Siemens Mobility. Der Einladung des Leiters der Bezirksgruppe
           Nordbayern, Herrn Dr. Fuchs, und des Leiters der Bezirksgruppe Südbayern, Herrn
           Dr. Breinl, waren 25 Mitglieder gefolgt. Werksleiter Herr Kratzer hieß die
           Teilnehmer herzlich willkommen und gab zunächst einen Überblick über die
           Fahrzeugentwicklungen und die Produktpalette von Siemens Mobility sowie die Entwicklung
           des Werkes.  
            Der Standort München von Siemens Mobility befindet sich in München-Allach. Hier sind
           Konstruktion und Entwicklung des mechanischen Teils, Einkauf, Lager, Rohbaufertigung,
           Montage und Inbetriebnahme sowie Kundendienst angesiedelt. Die Fertigung nimmt eine
           Fläche von 24.000 m2 ein. Am Standort sind ca. 750 Mitarbeiter tätig,
           davon etwa 340 in der Fertigung, 190 in Logistik, Projekt- und Fertigungssteuerung,
           Industrial Engineering, Logistik und Qualitätssicherung und
           -Management sowie 220 in
           Konstruktion, Inbetriebsetzung und Einkauf. Es können bis zu 200 Lokomotiven jährlich
           gefertigt werden. Schlüsselkompetenzen des Werkes sind Schwarzstahl- und Edelstahlbearbeitung,
           Laser-Schweißtechnologie sowie die logistische Abwicklung. Das Werk ist bei Siemens
           Locomotives and Components als Lead Factory für die weltweite Betreuung für
           Fertigungslokalisierung von Siemens-Lokomotiven (inkl. Know-how-Transfer des Siemens
           Produktions Systems SPS) zuständig. Derzeit betreut das Werk München Fertigungsstätten in
           Sacramento (USA), Portugal, Russland und China. Das Produktportfolio umfasst elektrische
           und dieselelektrische Passagier- und Frachtlokomotiven mit dem Schwerpunkt auf die neue
           Vectron-Produktfamilie, Lokomotiv-Umbauten sowie im Fertigungsverbund Rail Systems
           Stahl-Komponenten und Metros. Die Schwerpunkte der Wertschöpfung liegen in der Untergestell-,
           Wagenkasten- und Frontend-Fertigung, der Oberflächenbehandlung, erfolgs- und terminkritischen
           Vormontageleistungen wie Kabelkanal und Führertisch sowie der Endmontage.  
            Eine erfolgreiche und wettbewerbsfähige Fertigung muss vier Kernanforderungen erfüllen:
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             Flexibilität (Anpassung der Fertigung an den „Takt” der Kunden,
              Wandlungsfähigkeit der Produktion) | 
             
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             Geschwindigkeit (kurze, bedarfsgerechte Time-to-Market, kürzest mögliche
              Stillstandszeiten durch Rekonfigurierbarkeit von Lokomotiven) | 
             
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             Effizienz (wirtschaftliche Produktion und Fahrzeugbereitstellung, Eliminierung nicht
              wertschöpfender Tätigkeiten). Die Implementierung der Fließfertigung ist wichtiger Teil
              einer effizienten Produktion | 
             
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             Qualität (exzellente technische Produktqualität, hohe Prozessqualität und Termintreue) | 
             
            
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          Dies erfüllt das Werk München durch den Einsatz von State-of-the-Art-Technologien und
           -Verfahren, der konsequenten Umsetzung der Lean
           Manufacturing-Philosophie und Initiativen zum
           kontinuierlichen Verbesserungsprozess in allen Organisationsbereichen.  
            Im Anschluss erhielten die Teilnehmer einen umfassenden Überblick im Rahmen einer mehr
           als zweistündigen Führung durch das Werk. Der Leiter der Rohbaufertigung, Herr Breitinger, und
           der Leiter der Montage, Herr Trummer, stellten den Materialfluss und Fertigungsablauf ausgehend
           vom Wareneingang und Lager über Komponentenfertigung, Wagenkastenfertigung, Strahlanlage und
           Lackieranlage hin zu Vor- und Endmontage dar. Die in die Fertigung eingebetteten Prüfschritte
           konnten ebenfalls besichtigt werden.  
            Zum Ausklang trafen sich die Teilnehmer zum gemütlichen Beisammensein im Restaurant
           Trattoria Olive in München-Allach.   | 
          
         
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