[HomeArchivBeuth-Ehrenmedaille 2005Laudatio für Dipl.-Ing. Fiedler] |
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Laudatio für Herrn Abteilungspräs. a. D.
Dipl.-Ing. Horst Fiedler |
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Rede von Herrn Dr.-Ing. Dieter Klumpp, Erster Vorsitzender der DMG, auf der DMG-Jahrestagung in Dresden am 14. Okt. 2005 anlässlich der Verleihung der Beuth-Ehrenmedaille |
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Meine sehr verehrten Damen und Herren, Horst Fiedler wurde 1938 geboren. Er studierte Maschinenbau an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen und war als Baureferendar von 1964 bis 1967 bei der Bundesbahndirektion Köln tätig. Nach der großen Staatsprüfung 1967 leitete er bis 1969 die technische Abteilung des Ausbesserungswerkes Köln-Nippes. Nach Tätigkeiten bei der Versuchsanstalt in Minden, beim Bundesbahn-Zentralamt in Minden und beim Ausbesserungswerk in Frankfurt am Main leitete er als Werkdirektor von 1974 bis 1980 das Ausbesserungswerk in Kaiserslautern. Bevor er 1994 als Abteilungsleiter der damaligen Abteilung 3 „Fahrzeuge und Werke” zum Eisenbahn-Bundesamt nach Bonn ging, war er bis 1993, zuletzt als Abteilungsleiter im Wagentechnischen Bereich, bei der Zentrale der Deutschen Bundesbahn in der Zentralstelle Technik in Mainz tätig. Ende 2000 verabschiedete sich Herr Fiedler, wie wir wissen, meine Damen und Herren, in den Unruhestand. Die DMG ehrt Herrn Fiedler insbesondere für seine überaus engagierte Mitwirkung bei der Ausgestaltung der Inhalte der neuen Verwaltungsrichtlinien des Eisenbahn-Bundesamtes zur Abnahme von Eisenbahnfahrzeugen nach § 32 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung sowie für seine vielfältigen Anregungen zur Nachweisführung der gleichen Sicherheit für Fahrgäste und Triebfahrzeugführer von leichten Regionaltriebwagen im Vergleich zu EBO-Regelfahrzeugen. Übrigens, gerade in dieser Problematik haben die beiden Herren, die wir heute ehren, zum Wohle der gesamten Branche auf das Engste zusammengearbeitet. Meine Damen und Herren, mit der Bahnreform von 1994 mussten sich alle Akteure des deutschen Bahnwesens in einem stark veränderten Umfeld zurechtfinden. Dies galt vor allem auch für die Verantwortlichen und Mitarbeiter des Eisenbahn-Bundesamtes, das gerade erst im Zuge der Verabschiedung des Eisenbahnneuordnungsgesetzes entstanden war. Mit dem Abschied von der Behördenbahn und der Entwicklung moderner Wettbewerbsstrukturen waren neutrale und eigenständige Instanzen zur Wahrnehmung hoheitlicher Aufsichts- und Genehmigungsfunktionen im neu gestalteten Eisenbahnmarkt zwingend erforderlich geworden. Das neue Zusammenspiel von Bahnen und Eisenbahnaufsicht war in den ersten Jahren nach der Bahnreform nicht immer einfach. Im neuen Ordnungsrahmen mussten die Aufgaben und Kompetenzen auf beiden Seiten neu justiert und abgegrenzt werden. Dass das nicht immer ohne Reibungen funktioniert hat, kann kaum überraschen. Die in den geöffneten Markt strebenden privaten und regionalen Bahnen z. B. mussten erkennen, dass die Zusammenarbeit mit der neuen Eisenbahnaufsicht in mancher Hinsicht von bekannten und eingespielten Verwaltungsvorgängen abwich. Viele nichtbundeseigene Bahnen sahen sich in der durch die Marktöffnung gerade gewonnenen Handlungsfreiheit eingeschränkt und behindert. In diesem Zusammenhang war Herr Fiedler überaus engagiert, für die Abnahme und Zulassung der für einen wettbewerbsfähigen Eisenbahnverkehr unverzichtbaren neuen und modernisierten Fahrzeuge Verfahren zu finden, die auf einer guten Kooperation von Eisenbahnunternehmen, Eisenbahnindustrie und Eisenbahnaufsicht beruhten. Dafür gebührt ihm unser aller Dank. Auch wollen wir Ihnen danken für Ihr jahrelanges Engagement für die Ausbildung und Fortbildung unserer Ingenieure im Rahmen unseres DMG-Ausschusses. Möge Ihnen, lieber Herr Fiedler, noch ein langer erlebnisreicher Ruhestand vergönnt sein.
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